Aufgang unendlicher Bildwelten im Osten

Die Ostwand bildet den Auftakt – Part One. Die Konzeptwand zeigt arm linken Rand auf orangefarbenem Grund mehrere Bildobjekte aus der Reihe Ciba Noir in verschiedenen Formaten. Hier ist alles möglich. Das Fotopapier Cibachrome zeigt ohne Belichtung und Entwicklung die Präsenz aller möglichen Bilder. Vor einer lichtreflektierenden Silberschicht übereinander gelagert, sind in dem Fotopapier bereits alle Farben angelegt. Die Summe aller möglichen Farbfotografien offenbart sich als unbestimmtes Braun unter spiegelnder Glasfläche. Mit dem Potenzial alle Bilder in sich zu tragen und der Kraft Imaginationen auszulösen, zeigen diese Werke in eine eigenartige Ästhetik eigentümlicher Ruhe und Tiefe.

Werke der Reihe Cuts, Bildausschnitte aus aufgefundenem Bildmaterial und ihre Montage auf ausgeschnittenen Alucoreplatten, spiegeln die Ausschnitthaftigkeit unserer Wahrnehmung. Der Spiegelcut, der alles reflektiert, was ihm begegnet, bildet ihr extrovertiertes Pendant auf kodakgrauem Grund. Reflexion, die Spiegelung, das Nachdenken ist die unmittelbarste Antwort auf die pure Existenz der Welt. Das Medium ihrer unveränderten Abbildung ist der perfekte Bildträger. Und so zeigt Part One implizit wie explizit das maximale Bildpotenzial.

Ines Zahler